Als Kunstkenner hängen wir in „Galerie der Künste“ kostbare Gemälde an unsere Wand, gemäß der Petersburger Hängung. Gemälde reichen bis an die Decke und hängen dicht beieinander. Wir streben nach Ruhm und Anerkennung, dazu wollen wir die beste und wertvollste Sammlung unser Eigen nennen.

Cover: Galerie der Künste / Foto: HUCH

Das Spiel
Galerie der Künste 
ist ein Familienspiel von Mitch Wallace und bei HUCH! erschienen. Es ist für 2 bis 4 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden

Bei Galerie der Künste handelt es sich um ein Lege- und Bietspiel. Ziel des Spiels ist es, eine wertvolle Kunstsammlung an der Wand hängen zu haben. Das Museum zeigt an, wie sich der Trend entwickelt und wie wertvoll am Ende die einzelnen Gemälde sind. Wer am Ende die meisten Siegpunkte hat, gewinnt das Spiel.

Es kann losgehen. Welche Bieterkarte nehme ich?

Alle Spielende erhalten ein persönliches Tableau, wo die Gemälde platziert werden können, ein Startgemälde, 20 Bieterkarten, mit dem Wert 1-20, und eine weitere Startgebotkarte.

Es gibt 116 Gemälde in den verschiedensten Größen, die den Punktewert von 3 bis 9 (von klein zu groß) haben. Die Gemälde sind in der Schachtel, in einem Einsatz sortiert, und der ist ziemlich praktisch, denn zu Beginn jeder Runde darf die Person, die den Auktionshammer hat, so viele Gemälde aus der Schachtel nehmen, wie Spielende plus eins. Also spielt ihr zu dritt, kommen 4 Gemälde ins Aktionshaus.

Das Auktionshaus ist mit 3 Gemälde gefüllt

Das Auktionshaus in der Mitte des Spielfeldes, werden die Gemälde entsprechend ihres Wertes verdeckt hingelegt und sobald die benötigte Anzahl an Gemälde erreicht wurde, offen gelegt. Es gibt 4 Kategorien von Gemälden: Stadtleben, Porträt, Stillleben und Landschaft. Gut zu Unterscheiden mit einem Symbol und einer zugehörigen Farbe.

Wer als erstes ein Gemälde aus dem Auktionshaus nehmen darf, entscheidet die Bieterkarte, die jede Person zuerst verdeckt auswählt und gleichzeitig umdrehen. Von hoch zu niedrig, dürfen alle ein Gemälde aussuchen. Dabei kann es vorkommen, dass bei eine gleiche Bieterkarte ausgespielt wird. Da entscheidet die zuletzt gespielte Bieterkarte, wer das höhere Gebot abgegeben hat. Am Anfang gibt es die Startgebotkarte und danach die weiteren die man ausspielt, den die Bieterkarten bleiben auf einem eigenen Stapel.

Die Rahmen passen! Dekoration mit 2 Schild für mich. Es ist aber auch ein Fauxpas! Vielleicht lasse ich es lieber sein

Das erworbene Gemälde platzierst du auf deinem Tableau und zwar muss es zumindest teilweise an ein anderes Gemälde oder eine Dekoration mit einer Kante angrenzen. Dabei versuchst du, gleiche Rahmen angrenzend zu legen, denn dadurch erhältst du die Wanddekorationen, die dir helfen, kleine Lücken deiner Galerie zu füllen. Das kann ein Bücherregal, ein Hufeisen oder eine Kuckucksuhr sein. Alle Wanddekorationen geben dir Siegpunkte, zwischen 1 bis 3, in Form eines Schildes. Die Anzahl der gleichen Rahmen, die mit dem gelegtem Gemälde berühren gibt an, welche Dekoration genommen werden darf. Berührt dein gelegtes Gemälde 2 andere Gemälde mit gleichem Rahmen, erhältst du eine Dekoration mit 2 Schilden. Du dürftest auch eine Dekoration mit 1 Schild auswählen, falls es besser in deiner Galerie passt.

Das Museum gibt den aktuellen Trend an. Aktuell liegt der bei der Kategorie Stadtleben

Was du gleichzeitig versuchst zu vermeiden ist, dass sich Gemälde, der gleichen Kategorien sich berühren. Denn dadurch unterläuft dir ein Fauxpas und die betroffenen Gemälde, bringen dir bei Spielende keine Punkte bei der Trendwertung. Die 4 Eckfelder möchtest du aber belegen, sonst verlierst du für jedes Eckfeld 2 Punkte.

Sobald alle Personen ein Gemälde in ihrer Galerie platziert haben, kommt das noch im Auktionshaus übrige Gemälde, ins Museum. Die jeweilige Kategorie gewinnt an Ansehen und der Trendmarker, wird entsprechend des Gemäldewertes vorgerückt. Am Ende des Spiels, wird der Trend ausgewertet und du bekommst für jedes Gemälde, dass keinem Fauxpas unterlaufen ist, 2, 3, 4 oder 5 Punkte.

Die kleinen runden Erhöhungen, helfen dir, die Gemälde richtig zu platzieren

Deine Assistenz, auf deinem Tableau, hilft dir dabei, Gemälde oder Dekorationen, die du nicht sofort platzieren kannst oder willst, abzunehmen und zu lagern. Das ist aber auf ein Plättchen begrenzt. So kannst du ein wenig taktieren und etwas später das Plättchen platzieren, wenn es besser passt.

Der Auktionshammer wird nach jeder Runde weitergereicht und Runde für Runde kommen mehr Gemälde und Dekorationen in deiner Galerie. Ein bestimmter Bereich in deiner Galerie definiert die Augenhöhe. Wo du für für jedes Gemälde der beliebtesten Kategorie 3 Punkte erhältst. Hier musst das Gemälde zu mindestens teilweise in diesem Bereich sein, um die Punkte zu bekommen. Sogar Gemälde, die Bestandteile eines Fauxpas sind, zählen dazu.

So praktisch sortiert, liegen die Gemälde in der Schachtel

Zum Ende der Partie, kann es natürlich vorkommen, dass Gemälde im Auktionshaus übrig bleiben, die du nicht mehr platzieren oder der Assistenz geben kannst. Für diesen Platzmangel, ist es dir erlaubt, mit einem Gemälde im Museum, der gleichen Kategorie zu tauschen, was keine Auswirkung auf den Trendmarker hat. Kannst oder willst du das Gemälde auch nicht tauschen, kommt es als überschüssiges Gemälde unter deiner Galerie, welches die 2 Minuspunkte gibt, aber auch eine Dekoration mit 1 Schild.

Eine vollständig gefüllte Galerie gibt am Ende noch 5 Extrapunkte

Das Spielende wird ausgelöst, sobald eine Galerie komplett gefüllt ist, jemand 2 überschüssige Gemälde hat oder alle Bieterkarten ausgespielt wurden. Nachdem der Trend ausgewertet wurde, kommt es zur Punktevergabe.

Fazit
Wie finde ich Galerie der Künste? Nun, es ist ein sehr schönes Spiel und es ist hochwertig produziert. Das Cover zeigt verschiedene Gemälde die, jetzt Achtung, eingelassen sind, heißt, dass das Cover 2 Ebenen hat und die Gemälde so spürbar sind. Richtig beeindruckend. Das Inlay ist mit einem weichem Stoff umzogen und alle Gemäldegruppe können gut verstaut werden. Das Inlay ist zudem für das Spiel sehr praktisch. Die Gemälde sind bezaubernd Illustriert, die dem Originalen gewollt etwas abweichen und dadurch etwas lustiges daraus gemacht wird. Die „Sonnenblumen“ von Claude Monet, „Caféterasse am Abend“ von Vincent van Gogh, die „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci und viele mehr. Es ist schön, sich die Gemälde während des Spiels anzuschauen.

Die Spielmechanik hat mir gut gefallen, es bereitet mir Freude, die Gemälde in meiner Galerie zu platzieren und so nach und nach meine Wand zu füllen. Die Bietphase ist da eher zufällig, da man eine große Auswahl an Zahlen hat, von 1 bis 20, und dann erscheint es nicht so wichtig, ob ich als erster oder als letzter ein Gemälde auswählen darf. Beides kann gut sein. Als Erster, um die Auswahl an Gemälde zu haben und als letzter, um als einziger noch den Trend im Museum beeinflussen zu können. Denn das Gemälde was übrig bleibt, verändert den Trend. Eher am Ende des Spiels, kommt es dann noch mehr um die Gemäldegrößen an, um sie noch passend in seiner Galerie platzieren zu können.

Schön finde ich, dass man nach den ersten Runden auch simultan vor sich hin spielen kann, beim platzieren der Gemälde. Die Gemälde zu platzieren ist nicht so anspruchsvoll, da sie quadratisch oder rechteckig sind und dennoch ist es eine schöne Aufgabe sich keinen Fauxpas zu unterlaufen, geschickt die Gemälde in Augenhöhe zu platzieren und die Rahmen angrenzen zu platzieren, um die Dekorationen und somit Punkte zu sichern.

Mit Galerie der Künste, reiht sich ein wunderschönes Spiel in die Reihe der Legespiele, das hervorragend als Familienspiel geeignet ist und man einige schöne Stunden damit verbringen kann.

Eine Rezension von Dimitrios Barbas

Bewertung / Test
+ Optisch ein Genuss für die Augen
+ Familienfreundliches Spiel
+ Die Produktion ist Erstklassig
– Das Bieten der Plättchen kann beliebig erscheinen

⭐️ 5 / 6

Verlag: HUCH!
Autor: Mitch Wallace
Illustration: Giacomo Vichi, Sofia Rossi, Veronica Grassi, Angelica Regni, Doris Shermadhi, Max Kosek
Erscheinungsjahr: 2024
Spieleranzahl: 2-4 Personen
Alter: ab 10 Jahren
Dauer:  ca. 30-60 Minuten

Spielanleitung

Vielen Dank an HUCH! für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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