Die Architekten arbeiten schweigend an einem Turm, jeder in seinen eigenen, verrückten Gedanken. Einer plante einen schwebenden Turm, während eine andere einen bunten Wolkenkratzer entwarf. Ohne ein einziges Wort zu wechseln, vereinigten sie ihre skurrilen Visionen zu einem Bauwerk.

Cover: Tower Brix / Foto: KOSMOS

Das Spiel
TOWERBRIX 
ist ein Familienspiel von Simon Thomas und bei KOSMOS erschienen. Es ist für 1 bis 6 Spielende geeignet und kann ab 10 Jahren gespielt werden

In diesem kooperativen Spiel gilt es, einen Turm aus bunten Bausteinen zu errichten. Dabei müssen alle Beteiligten ihre Kräfte bündeln und präzise zusammenarbeiten, um jeden einzelnen Baustein, entsprechend der Bedingungskarten, geschickt zu platzieren.

Der Inhalt des Spiels ist klar strukturiert und umfasst mehrere Karten sowie neun Bausteine.

Es gibt insgesamt 8 verschieden farbige Bausteine und 1 grauen Baustein für die pinken Karten. Solche Bausteine, die man sonst in den Kinderzimmer findet. Kinder finden einen direkten Zugang zum Spiel, durch diese Bausteine. Die Bedingungskarten mit dem Wert 2 und 3, sind in grüne und pinke Karten unterteilt. Die grüne Karten sind für die Einstiegsvariante, und hier müssen alle 8 bereitgestellten Bausteine im Turm verbaut sein. Die pinken Karten, und das eigentliche Grundspiel, sind für die erfahrenen Mitspieler: innen. Die Besonderheit hier ist, dass nicht alle 9 Steine verwendet werden müssen, aber mindestens 1 Stein von jeder Farbe. Letztendlich geht es um die erzielten Punkte, die mithilfe einer Auswertungstabelle bewertet werden.

Die verschiedenen Bedingungskarten. Die 3er Karten sind etwas anspruchsvoller als die 2er Karten

Ein Spiel besteht aus 3 Runden, jeweils in 4 Phasen.

Bei der 1. Phase, Runde vorbereiten, zieht ihr eine gewisse Anzahl an Bedingungskarten, die jede Person ansehen und vor sich hinlegen darf. Es können eine oder auch mehrere Karten sein. Bei den pinken Karten gibt der Gesamtwert der Karten, ein von drei Schwierigkeitslevel an, von Einfach bis Schwer. Das bedeutet, dass man im einfachen Level, einen Gesamtwert von ≤12 haben muss. Diesen Wert zieht man dann in Form von Karten, entweder vom 2er oder 3er Kartenstapel, und verteilt ihn untereinander.

In der 2. Phase geht es darum den Turm zu bauen, dabei gibt es keine feste Reihenfolge, sondern die Person, die meint was bauen zu müssen, macht es einfach, entsprechend seiner Bedingungskarten, und zeigt mit dem Daumen nach oben, dass wenn der Turm so bleibt, habe ich meine Bedingungen erfüllt. Auch während eine Person was baut, dürfen andere Mitspielenden eingreifen und umbauen. Man spielt Gleichzeit, ohne aber dabei was von den Karten zu erzählen. Lediglich, wenn ein Person deinen perfekten Turm umbaut, darfst du mit einem „Nein“ ihm oder ihr mitteilen, dass der jetzige Turm, mit deinen Bedingungskarten nicht mehr übereinstimmt. So lässt sich nach und nach herausfinden, welche Personen, welche Bedingungen haben. Und das, unter einem Turm zu bringen, ist die Kunst und das spassige im Spiel.

Der erste Bau wird nach den Bedingungskarten gemacht. Ob der Turm so bleiben darf?

Die 3. Phase im Spiel ist, den Turm auszuwerten, wenn alle meinen, der Turm ist jetzt fertig und alle ausgeteilten Bedingungskarten sind erfüllt. Trifft es zu, habt ihr es geschafft, zählt die Kartenwerte zusammen und notiert sie auf einem Blatt Papier. Zusätzlich kann man noch Extrapunkte bekommen, sofern der Turm höher ist als die kurze oder lange Schachtelseite und/oder wenn nur 2 Steine den Boden berühren. Wurde aber mindestens 1 Bedingung nicht erfüllt, habt ihr es leider nicht geschafft und dürft es mit neuen Karten erneut probieren.

Darauf können wir Architekten uns einigen. Ab zur Wertung

Bei der 4. Phase wird alles zurückgesetzt. Die Karten werden abgelegt und der Turm wird abgebaut. Habt ihr noch keine 3 Runden gespielt, geht es mit einer neuen Runde weiter. Andernfalls zählt ihr die Punkte zusammen und liest laut vor, wie gut ihr euch, nach der Auswertungstabelle als Architekten, gemacht habt.

TowerBrix hat mir gut gefallen. Das Spiel bietet wirklich eine interessante kooperative Komponente, bei der man sich durch einfache Gesten wie ein Daumen hoch oder ein Nein austauschen kann. Vorrangig spricht mit dem Bauen am Turm. Man versucht immer wieder, durch unterschiedliche Bauweisen herauszufinden, ob sämtliche Bedingungen erfüllt sind. Es kann vorkommen, auch wenn es nach der Anleitung nur in den äußerst seltenen Kartenkonstellationen vorkommen kann, dass sich Bedingung widersprechen und so es unmöglich ist den Turm nach den Bedingung zu bauen. Das könnte etwas für Unmut sorgen. Es kann nämlich eine Weile dauern, bis man das herausfindet, indem man sagt, „Wir geben auf, lasst uns die Karten zeigen“. Dann wird einfach die Runde mit neuen Karten wiederholt. Solitär lässt sich das Spiel auch spielen, wobei der kooperative Aspekt wegfällt und alle Karten offen vor einen liegen. Da geht es eher um ein Knobelaufgabe. Wer noch tiefer in die Architektur einsteigen möchte, da bieten sich die 14 Herausforderungen an. Neben den Turm nach den Bedingungen zu erfüllen, muss man jetzt zusätzlich eine Herausforderung meistern, wie einem Turm innerhalb von 2:30 min zu bauen oder dass der Turm am Ende eine symmetrische Form haben muss.

Eine Rezension von Dimitrios Barbas

Bewertung / Test
+ gemeinsames bauen macht Freude
+ der gemeinsame Ehrgeiz, es zu meistern ist groß
+ der Schwierigkeitsgrad lässt sich flexibel anpassen
+ zusätzliche Herausforderungen, machen das Spiel noch intressanter
– es kann vorkommen, dass sich Bedingungskarten widersprechen

⭐️ 4 / 6

Verlag: KOSMOS
Autorin: Simon Thomas
Illustration: Johanna Rupprecht
Erscheinungsjahr: 2024
Spieleranzahl: 1-6 Personen
Alter: ab 10 Jahren
Dauer:  20 Minuten

Die Spielregeln

Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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