300 Erde & Wasser | Expertenspiel | ab 14 Jahren | 2 Spielende | Yasushi Nakaguro | Schwerkraft Verlag

Wir tauchen in die Geschichte ein und befassen uns mit das Antike Griechenland.

Bei 300 ERDE & WASSER werden die griechisch – persischen Kriege behandelt, die 50 Jahre andauernden vom Ionischen Aufstand um 499 v. Chr. bis zum sogenannten Kalliasfrieden, etwa 449 v. Chr.

Foto: Boardgamegreek

Ein Spieler führt die griechische Armee um Athen und Sparta, der andere befehligt das persische Heer.

Das Spiel ist eine Herbstneuheit aus dem Jahrgang 2021 und wurde vom Schwerkraft Verlag lokalisiert und ist ein strategisches und asymmetrisches 2 Personen Spiel.

Bild: Boardgamegreek

Das Spiel

Das Spielbrett zeigt eine Landkarte von Griechenland und einem Teil Kleinasiens mit 11 Städten. Die Asymmetrie des Spiels, kommt der Geschichte ganz nah. Die griechische Armee hat 9 Armeen und 5 Flotten, in Form von kleinen Holzwürfelen und -scheiben, wobei das persische Heer 24 Armeen und 6 Flotten hat. Die Griechen konnten aber besser kämpfen ( Land- oder Seeschlacht) und waren im Kampf den Persern etwas überlegen. Dieser wird über einen Würfelwurf entschieden, bei 3 oder mehr Armeen oder Flotten werden 3 sechsseitige Würfel gewürfelt. Bei 1 oder 2 Armeen oder Flotten werden entsprechend die Würfel reduziert auf 1 oder 2. Die Augenzahl des höchsten Würfels gibt die Stärke an, die Griechen können maximal eine 6 erreichen, wobei die Perser auf griechischem Lande oder Meer maximal eine 4 erreichen können, in Kleinasien konnten Sie besser kämpfen, da sie sich dort besser auskannten, da ist maximal ein Stärke von 5 möglich.

Das eigentliche Herzstück des Spiels sind die 16 Karten, mit denen man Effekte ausführen kann. Jede Karte hat 2 Bereiche, oben in rot der Effekt für die Griechen und unten in blau der für die Perser. Das bedeutet das jede Karte einen anderen Effekt für den jeweiligen Spieler hat. Mit den Karten kann man auch eine Bewegungsaktion machen, dabei wird der Effekt der Karte jedoch ignoriert.

Das Spiel geht über 5 Runden (Feldzüge), wobei einige Karten, die man in der Vorbereitungsphase ziehen kann, die Runde direkt beenden. Dies kann bis zu 2x passieren und so hätte das komplette Spiel nur 3 Runden.

Der Spielablauf ist wie folgt

Foto: Boardgamegreek

1. Vorbereitungsphase

In dieser Phase rüsten sich die Spieler auf und kaufen Karten, stellen Armeen und Flotten auf für je 1 Talent (die persische Flotte kostet 2 Talent) Talent ist die Währung des Spiels. Der Perser kann außerdem eine Brücke über den Hellespont (die heutigen Dardanellen) bauen für 6 Talent und so Kleinasien und Europa verbinden. Hier ist der persische Spieler im Vorteil, da er 12 bzw. 10 Talent ( wenn er eine Karte aus der vorherigen Runde behält ) hat. Der griechische Spieler hat nur 6 Talent, kann aber bis zu vier Karten aus der vorherigen Runde zur nächsten Runde mitnehmen

2. Feldzugphase

In dieser Phase werden abwechselnd Karten ausgespielt um die Effekte auszuführen oder um sich zu bewegen. Es wird gekämpft und Städte eingenommen.

3. Versorgungsphase

Hier muss sichergestellt werden, dass die Armeen genug Nahrung haben ( jede Stadt kann bis zu 1 Armee versorgen ). Besonderheit bei den Versorgungsstädten: Die beiden persischen Versorgungsstädte können beliebig viele Armeen versorgen und die beiden Versorgungsstädte der Griechen können bis zu 2 Armeen versorgen. Dann müssen die Armeen einen Kommunikationsweg zu einer eigenen Versorgungsstadt haben, damit die Armeen überleben können.

4. Wertungsphase

Jede Stadt unter eigener Kontrolle gibt 1 Punkt bzw. 2 Punkte, wenn sie eine Versorgungsstadt ist. Die Punktedifferenz wird berechnet und der Wertungsmarker entsprechend zugunsten des Spielers versetzt der mehr Punkte hat.

Automatischer Sieg: Hat eine Seite in dieser Phase die Kontrolle über ihre beiden Versorgungsstädte an den Gegner verloren, hat diese Seite das Spiel verloren.

Spielsieger ist derjenige, der beide Versorgungsstädte des Gegners kontrolliert während der Wertungsphase oder bei wem nach 5 Runden (Feldzüge) sich der Wertungsmarker auf seine Seite befindet.

Fazit

Nun wie hat mir 300 ERDE & WASSER gefallen? Ich muss natürlich gestehen, dass ich wegen dem Thema und der Geschichte worum es hier bei diesem Spiel geht ein wenig befangen bin als Grieche. Es ist ein Geschichtsspiel keine Frage. Und was mir besonders gefällt ist, dass jeder einzelne Karte eine historische Erklärung hat, die man in der Anleitung nachlesen kann. Es wird nicht ohne Grund die gesamte griechische Flotte vom persönlichen Bereich des Spielers im Athener Hafen eingesetzt, nach dem Effekt der Karte, sondern es gibt eine historische Erklärung. Und zwar, nach der Schlacht bei Marathon 490 v. Chr. wurden mit Sklavenarbeit die Silberminen von Laurion ausgebeutet. Der athenische Staatsmann und Feldherr Themistokles bezahlte so die Kriegsflotte Athens, was den Sieg bei Salamis 408 v. Chr. ermöglichte.

Spielerisch hat es einiges zu bieten, man muss sich auf seinen Gegner einstellen und versuchen zu verstehen was er vorhat, um Stand zu halten. Das Spiel gewinnt natürlich an Spielspaß, wenn man die Karten besser kennt und so wird es von Spiel zu Spiel immer besser. Bei so einem strategischen Spiel gibt es aber auch die Würfel. Mit dem Würfelglück muss man aber klarkommen und sich darauf einstellen, dass auch wie gut man seinen Plan geschmiedet hat, wenn man am Ende bei einem Kampf nur eine 1 würfelt, verliert man den Kampf. Mich stört es nicht, wenn ein Spiel eine gewisse Glückskomponente hat. Ich hoffe, dass ich das Spiel noch oft auf den Tisch bekommen werde um noch taktischer agieren zu können. Ein schönes Geschichtsspiel als Mini Wargame, welches in 30-40 Minuten gespielt ist.

Verlag: Schwerkraft Verlag
Autor(en): Yasushi Nakaguro
Illustration: Nicolas Roblin, Antonio Stappaerts
Erscheinungsjahr: 2021
Spieleranzahl: 2 Personen
Alter: ab 14 Jahren
Dauer: 40 Minuten
Boardgamegeek

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